Der Ort Gutenfürst befindet sich ca. 20 km südwestlich von Plauen an der Bahnstrecke Plauen-Hof. Der Bahnhof Gutenfürst war in der Zeit der deutschen Teilung eine bedeutende Grenzübergangsstellte (GÜSt). Bahnhof und Bahngelände waren deshalb bis 1990 aufwendig gesichert.
Der beschriebene Weg ist geeignet als Wander- oder Radtour. Die Anfahrt kann mit der Vogtlandbahn, mit dem Bus oder mit dem eigenen Kfz erfolgen. Die Weglänge der Tour beträgt 6,5 km.
Erinnerungsorte:
Grenzbahnhof Gutenfürst
Das zu erkundende Gebiet befindet sich südwestlich von Plauen bei der Ortschaft Heinersgrün. Nördlich von Heinersgrün verläuft die Autobahn A72, die ca. 3 km nordwestlich vom Ortskern die Landesgrenze nach Bayern passiert. Die ehemalige Reichsautobahn (RAB) war vor dem Krieg eine wichtige Verkehrsverbindung. Die während der deutschen Teilung unterbrochene Autobahn gehörte zu einem besonders gut gesicherten Teil der innerdeutschen Grenze.
Dieser Weg ist geeignet als Wandertour, bedingt auch für geländetaugliche Fahrräder. Die Anfahrt nach Heinersgrün kann mit Bus oder eigenen Kfz erfolgen. Die Weglänge der Tour beträgt 3,6 km.
Erinnerungsorte:
Grenzturm Heinersgrün
Der Ort befindet sich an der B173 südwestlich von Plauen. Das Gebiet um Wiedersberg gehörte vor 1990 zum Grenzgebiet, lag jedoch nicht im sogenannten "Schutzstreifen".
Dieser Weg ist als Wandertour geeignet. Die Anfahrt kann mit dem Kfz oder mit dem Bus erfolgen. Die Weglänge dieser Tor beträgt ca. 2 km.
Wählt man den Weg über die ehemalige Grenzkompanie, verlängert sich die Tour auf 3,5 km.
Erinnerungsorte:
Grenzübergang Ullitz- Blosenberg
Das zu erkundende Gebiet befindet sich südwestlich von Plauen bei der Ortschaft Sachsgrün.
Der Weg beginnt in Lobbenreuth, einem Ortsteil von Sachsgrün. Die Tour ist geeignet für Wanderer, kann aber auch mit einem geländetauglichen Fahrrad absolviert werden. Die Anfahrt nach Lobbenreuth kann mit dem Bus oder mit den eigenen Kfz erfolgen. Die Weglänge der Tour beträgt 4,2 km.
Erinnerungsorte:
Gedenktafel Troschenreuth
Tour 1
Die Tour führt von Posseck, über den Kolonnenweg hin zum Dreiländereck.
Der Ort Posseck befindet sich im Südwesten von Sachsen in unmittelbarer Grenznähe zu Bayern und Tschechien. Die Anfahrt erfolgt mit Bus oder mit eigenem Kfz. Parkmöglichkeiten gibt es an der Hagerscheune. Die Abholung erfolgt mit Bus oder PKW am Dreiländereck auf der Bayerischen Seite. Die Weglänge der Wandertour beträgt ca. 4,5 km.
Ehemaliger Grenzturm
Tour 2
Die Tour führt vom Dreiländereck, über Wieden nach Pabstleithen.
Das Gebiet um das Dreiländereck befindet sich in der Grenzregion zu Bayern und Tschechien. Die Anfahrt erfolgt über die Bayerische Seite (Prex) zum Dreiländereck mit Bus oder mit eigenem Kfz. Ein kleiner Parkplatz steht zur Verfügung. Die Abholung in Pabstleithen an der Warte erfolgt mit Bus oder PKW. Die Weglänge der Wandertour beträgt ca. 4,1 km.
Dreiländereck
Tour 3
Die Tour beginnt in Posseck, führt über den Grenzverlauf zwischen Posseck und Nentschau und endet in Hasenreuth.
Der Ort Posseck befindet sich im Südwesten von Sachsen in unmittelbarer Grenznähe zu Bayern und Tschechien. Die Anfahrt erfolgt mit Bus oder mit eigenem Kfz. Parkmöglichkeiten gibt es an der Hagerscheune. Die Abholung erfolgt bei der Wüstung Hasenreuth am Parkplatz an der Straße nach Grassenreuth, Abzweig Kolonnenweg mit Bus oder PKW. Die Weglänge der Wandertour beträgt ca. 3,4 km. Grenzverlauf Posseck- Nentschau
Tour 4
Die Tour führt ebenfalls von Posseck zum Grenzverlauf zwischen Posseck und Nentschau, danach weiter nach Pabstleithen.
Der Ort befindet sich im Südwesten von Sachsen in unmittelbarer Grenznähe zu Bayern und Tschechien.
Die Anfahrt erfolgt wie bei Tour 3 mit Bus oder mit eigenem Kfz. Abstellmöglichkeiten gibt es an der Hagerscheune. Die Abholung erfolgt an der Warte in Pabstleithen mit Bus oder PKW. Die Weglänge beträgt etwa 6 km.
Erinnerungsstätte Hammerleithen
Erinnerungsorte:
Der kleine Ort Mödlareuth südwestlich von Plauen gelegen, auch Little Berlin genannt, befindet sich zum einem Teil im Bundesland Bayern und zum anderen Teil im Bundesland Thüringen. In Mitten des Dorfes verlief hier 41 Jahre lang die innerdeutsche Grenze. Nach der Grenzöffnung ist es den Entscheidungsträgern und den Einwohnern zu verdanken, dass Zeugnisse der Teilung nicht zerstört worden sind, sondern als erhaltenswert erkannt worden. Aus dieser Weitsichtigkeit entstand das Deutsch – Deutsche Museum in Mödlareuth als Mahnmal der deutschen Teilung, das jährlich von zehntausenden Besuchern besichtigt wird.
Die Anreise erfolgt mit eigenen Kfz. Der Besuch kann mit der Besichtigung des Sprengmittellagers in Kautendorf verbunden werden. Kautendorf ist per Kfz oder per Bus in ca. 25 Minuten erreichbar.
Erinnerungsorte:
Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth
Die Tour führt vom Wanderparkplatz Sparkasse in Regnitzlosau entlang des Radwanderwegs in landschaftlich schöner Umgebung zum Dreiländer-eck. Hier befindet sich der geographische Beginn und Endpunkt des Fernwanderweges „Grünes Band Deutschland“. An diesem Ort wurden 1844 die Grenzen Sachsens, Böhmens und Bayerns neu festgelegt. Auf der Strecke, parallel zur ehemaligen innerdeutschen Grenze, ist bei Mittelhammer ein Abstecher zum Ortsteil Wieden möglich. Die Ansiedlung ist ein Beispiel für Leid und Vertreibung in der Zeit des Mauerbaus. 1961 wurde der Ort durch die Grenze geteilt und auf sächsischer Seite von DDR-Kampfgruppen abgerissen.
Vom Wanderparkplatz Sparkasse in Regnitzlosau verläuft der Radwanderweg vorbei an historischen Höfen nach Nentschau und führt dann (nach einer kleinen Stärkung in der dortigen, einzigartigen Dorfbäckerei) nach Osten in Richtung Posseck. Auf halbem Weg steht ein ehemaliger DDR-Grenzpfahl, wir sind an der ehemaligen innerdeutschen Grenze angekommen. Der Kolonnenweg vom Dreiländereck kommend, kreuzt heute die neugeschaffene Verbindungsstraße von Regnitzlosau nach Oelsnitz/Vogtl. Von hier aus gehen wir den Kolonnenweg bis Hasenreuth bei Gassenreuth und tauchen in die Geschichte ein. DDR-Grenzsteine zeigen heute noch den leicht zickzackförmigen Grenzverlauf in der Hasenreuth. Auch hier, zwischen Gassenreuth und Sachsgrün wohnten Menschen, die aus ihren ländlichen Anwesen vertrieben wurden. Haus und Hof zu verlieren, davon erzählen fränkische Zeitzeugen auch heute noch.
Radwanderweg Bayerisches Vogtland
Der neue Radwanderweg verläuft auf ruhigen Nebenstraßen mit mittlerer Anforderung und herrlichen Ausblicken für Freizeitradler und Familien. Beginnend in Kirchgattendorf führt die Route ein kurzes Stück auf sächsischer Seite an den ehemaligen Grenzübergang Ullitz und von dort nach Trogen und Feilitzsch. Am Weidigsteich vorbei, kommt man durch ruhige Wälder, wo erneut wunderschöne Ausblicke möglich sind, über Münchenreuth zum Dreifreistaatenstein. Weiter führt der Weg auf thüringischer Seite nach Mödlareuth („Little Berlin“), zum Deutsch-Deutschen Museum. In dessen Außengelände mit erhaltenen Grenzsperranlagen und einem Demonstrations-gebäude gewinnt man einen realistischen Einblick in die Geschichte der deutschen Teilung.
Die Vogtlandglocke
Im Jahre 1987 erhielt die Gemeinde Feilitzsch eine alte Glocke von der Kirchgemeinde Trogen übereignet. Im Zuge der Sanierung des Rathausplatzes beschloss der Gemeinderat den Bau eines hölzernen Glockenstuhls für das übergebene Objekt. Die Herstellung erfolgte nach Plänen des Malers, Graphikers und Heimatforschers Karl Bedal aus Hof. Nach dessen Erkenntnissen waren Glockenstühle dieser Art im Spätmittelalter auch im Bereich des fränkischen Vogtlandes nachweisbar.
Die Fertigstellung des Glockenstuhles fiel in die Zeit der Grenzöffnung, sodass es für den Gemeinderat Feilitzsch außer Frage stand, der Glocke den Namen "Vogtlandglocke" zu geben.
Bei einer großen Wiedervereinigungsfeier mit Partnergemeinden aus dem sächsischen Vogtland, vielen Ehrengästen und Bürgern erfolgte am 3. Oktober 1990 die feierliche Widmung der Vogtlandglocke.
Damit fand der sehnsüchtig gehegte Wunsch nach der Wiedervereinigung des Vaterlandes - und somit des Vogtlandes - endlich Erfüllung.
Im November 1945 entstand im Hofer Stadtteil Moschendorf ein Durchschleusungslager, das der Leitung des Bayerischen Roten Kreuzes unterstand.
In erster Linie war es die Funktion des Durchgangslagers, die Flüchtlinge und Vertriebenen, die im Rahmen von Eisenbahntransporten von der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) über den Grenzübergang Gutenfürst nach Hof-Moschendorf gelangten, zu registrieren, ärztlich zu untersuchen, mit Kleidung und Nahrung zu versorgen und anschließend in Lager im Landesinneren weiterzuschicken. Das Lager Moschendorf diente darüber hinaus als Entlassungslager für Kriegsgefangene. Wegen seiner Lage an der Grenze zur Sowjetischen Besatzungszone erfüllte es außerdem die Rolle als Sammellager und Rückführungslager für sogenannte „Illegale“. Als solche wurden Personen bezeichnet, die ohne gültigen Ausweis die Grenze von der Tschechoslowakei oder der SBZ zur Amerikanischen Zone überquert hatten und aufgegriffen worden waren. Ein großer Teil der illegalen Grenzgänger wurde innerhalb kurzer Zeit wieder in die SBZ zurückgeschickt. Seit 1980 erinnert ein Denkmal an das ehemalige Grenzdurchgangs- und Entlassungslager Hof-Moschendorf. Zunächst auf dem ehemaligen Lagergelände aufgestellt, wurde es 1986 an die Wunsiedler Straße versetzt. Gemäß seiner Inschrift ist das Monument, das einen knienden Heimkehrer vor einer Stacheldrahtsäule zeigt, ein Mahnmal gegen Gewalt und Hass, sowie für Versöhnung, Frieden und Freiheit.
Immer noch als besonderer Geheimtipp gilt das Grüne Band an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. In unserer vogtländischen Region um den Burgstein finden Sie die höchste Dichte an Naturschutzgebieten, die das Grüne Band deutschlandweit aufweist. Seltene Pflanzen und Tierarten sind hier immer noch zu Hause, weil sie – Ironie der Geschichte, im Grenzstreifen in Ruhe gedeihen konnten.
Fast 27 Jahre nach der Grenzöffnung wurde von der Gemeinde Triebel und dem Verein "Wanderfreunde Triebeltal e.V." ein ca. 23 km langer weiterer Wanderweg entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze von Triebel nach Wiedersberg markiert.
Wehrkirche Triebel
Sehenswertes:
Die deutsch-tschechische Tour der Steine fasst historische Orte und Begebenheiten zu einem touristischen Angebot am Dreiländereck zusammen.
Bistümerecke in Untereichigt/ Abzweig Rebersreuth
Sehenswertes:
Der Iron Curtain Trail (ICT), auch Eiserner-Vorhang-Route, ist die EuroVelo-Route EV13. Sie soll als Radfernweg über ca. 7.650 Kilometer von der Barentssee bis an das Schwarze Meer führen.
Während des Kalten Kriegs verlief entlang der Strecke des heutigen Radweges der „Eiserne Vorhang“ (engl. Iron Curtain), die Grenze zwischen Ost und West bzw. den Warschauer-Pakt-Staaten und der NATO.
Das einzige sächsische Teilstück entlang des Eisernen Vorhangs verläuft im Vogtlandkreis vom Dreiländereck zwischen Sachsen, Bayern und Tschechien durch das sagenhafte Burgsteingebiet, welches bereits im Mittelalter Grenzgebiet zwischen den Bistümern Naumburg und Bamberg war, bis nach „Little Berlin“, dem Dörfchen Mödlareuth, das genauso eine Mauer teilte, wie die Hauptstadt Berlin.
Der Iron Curtain Trail auf diesem Abschnitt verläuft auf einer Hauptroute in Sachsen/ Thüringen und einer Nebenroute in Bayern. Dabei kann der Radfahrer – anders als zu Zeiten des „Eisernen Vorhangs“, problemlos zum „Grenzgänger“ werden.
Sehenswertes:
Streckenlänge:
ca. 30 km
Dauer:
ca. 3,5 Std.
Verkehrsanbindung:
Bahn VL 2
In der "Frankenpost" vom 03.10.2017 ist der Artikel "Wandern und Geschichte erleben" zu unserer Broschüre erschienen: