Broschüre Grenztouren

Veröffentlichung im Stadtanzeiger Oelsnitz vom 24.11.2017:

Broschüre "Grenztouren im Sächsisch - Bayerischen Vogtland"

 

Mit der kürzlich erschienenen Neuauflage der Broschüre "Grenztouren im Sächsisch - Bayerischen Vogtland" hat der Förderverein des Julius-Mosen-Gymnasiums Oelsnitz auf 78 Seiten umfassende Informationen zu der ehemaligen 43 km langen innerdeutschen Grenze zwischen dem sächsischen und dem bayerischen Vogtland zusammengestellt.

Mit Hilfe genau beschriebener Wandertouren können Wüstungen und Erinnerungsstandorte geschleifter Ortschaften, aber auch Relikte der damaligen Grenzanlagen gefunden werden.

In einem neuen Kapitel über Oberfranken werden "Grenztouren" in den Regionen um Regnitzlosau, Feilitzsch und in der Stadt Hof beschrieben.

Erhältlich ist diese 2. Auflage zum Preis von 9,90€ in der Buchhandlung am Markt und in der Tourismusinformation im Zoephelschen Haus.

www.oelsnitz.de/service/stadtanzeiger.htm

 


Team Freizeit und Tourismus Regnitzlosau

Auch die Freunde vom Team Freizeit und Tourismus Regnitzlosau haben auf die Broschüre aufmerksam gemacht und folgenden Artikel veröffentlicht:


Schulförderer gewinnen Preis

Freie Presse vom 24.9.2018

Oelsnitz

 

Der Freundes- und Förderkreis des Julius-Mosen-Gymnasiums Oelsnitz ist Preisträger des Wettbewerbs

"Politische Orte in Sachsen" der Landeszentrale für politische Bildung. Ausgezeichnet wird der Verein für eine Vielzahl von Initiativen mit Schülerinnen und Schülern, welche die ehemalige Grenzregion zwischen Ost

und West im Sinne der historisch-politischen Bildung als Thema gestaltet".

Die Ehrung findet am Donnerstag, 14 Uhr in der Schulaula statt. (hagr)

 


Gedenken an Eisernen Vorhang: Vogtländer stoßen an Grenzen

Von Ronny Hager

 

Freie Presse vom 6.10.2018 Oelsnitz.

 

Warme Worte sehen anders aus: Mit deutlicher Kritik an der Politik des Freistaates wendet sich der Förderverein des Julius-Mosen-Gymnasiums Oelsnitz an die Landesregierung. Der Verein, für sein Projekt "Grenztouren im sächsisch-bayerischen Vogtland" gerade ausgezeichnet, sieht Nachholbedarf bei politi-scher Bildung hinsichtlich Grenzregime der DDR und Rolle Plauens beim demokratischen Umbruch.

 

Angesichts 30 Jahren Mauerfall 2019 sei es höchste Zeit, Schülern diese Themen näherzubringen.

In der Landeszentrale für politische Bildung - sie hatte den Wettbewerb "Politische Orte in Sachsen" ausgeschrieben, bei dem die Oelsnitzer erfolgreich waren - gibt es dafür offene Ohren. "Da ist tatsächlich eine Bringschuld. Da hat man eine ganze Generation sich selbst überlassen", räumt Referent Stefan Zinnow Defizite unumwunden ein. Worin die bestehen, machte Gerd Naumann vom Projekt-Team der Schulförderer deutlich. "Manches ist nicht zu beheben. Es fehlt ein adäquater Gedenkort auf sächsischer Seite. Mödla-reuth ist nicht zu kopieren, die Chance beim Grenzbahnhof Gutenfürst ist verstrichen." Dabei könnte in Plauen die entscheidende Rolle der Demonstration am 7. Oktober 1989 dargestellt und Grenzalltag in

Mödlareuth eindrucksvoll beschrieben werden. "Das ist ein Pfund, mit dem in ganz Sachsen gewuchert werden könnte. Es sollte eigentlich jeder sächsische Schüler verpflichtet werden, sich hierhin aufzuma-chen", so Gerd Naumann. "Wir stehen ganz am Anfang. Bayern machte es gut vor", überlegt er, ob Jugend-herbergen der Region geeignete Partner dafür sein könnten.

 

Aktuell habe Sachsen Mödlareuth einfach nicht auf dem Radar, schätzt Eckardt Scharf, der Chef des Schulfördervereins, ein. "Es gibt hier 90.000 Gäste im Jahr. 80 Prozent sind westdeutsche Schulklassen, sie kommen aus Stuttgart, München oder Passau. Und bei uns liegt das 20 Minuten vor der Haustür. Irgendwo ist das nicht hinnehmbar, und ich werde das immer wieder anmahnen. Die sächsische Seite muss sich Gedanken machen, wie das mehr genutzt werden kann", sagt Scharf. Er kündigte an, Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei einem von dessen "Sachsengesprächen" auf dieses Thema anzusprechen.

 

Der Preis "Politischer Ort in Sachsen" - den Wettbewerb hatte sich der einstige Landeszentralenchef Frank Richter ausgedacht- ist mit 2000 Euro dotiert. Vereinschef Scharf kündigte an, dass das Geld dazu verwen-det wird, die Wanderausstellung zum Thema innerdeutsche Grenze für Schulen 2019 aufzubauen. Die Grenztouren-Broschüre, in erweiterter Form für 9,90 Euro in allen Shops der "Freien Presse" zu haben, hat inzwischen 6700 Euro Verkaufserlös eingespielt, sagt Scharf.

Besuchen hiesige Schüler das einst geteilte Dorf Mödlareuth und sein Deutsch-Deutsches-Museum, so unterstützt der Förderverein die Fahrt aus seinen Mitteln. In Bayern läuft das anders. Hier ist der Freistaat stärker in den Schulfahrten engagiert.

 

Die Oelsnitzer Schulförderer punkteten mit der Aufwertung von Originalschauplätzen: 165 Häuser wurden an der innerdeutschen Grenze im sächsischen Vogtland für den Grenzausbau abgerissen - der Verein erinnert mit Stelen an sie. Im Zuge der Recherchen kamen auch Details auf bundesdeutscher Seite ans Licht - sowie das von der Nato bei Kautendorf angelegte Sprengstoffdepot für 24,5 Tonnen TNT.